„Weißes Ballett“ in Telgte gefordert

20 Okt

1. Mannschaft

„Weißes Ballett“ in Telgte gefordert

Bezirksliga 12: Mal wieder ein nervenschonender 05-Auftritt?

Marius Schomaker (re.) hätte sicher auch mal wieder Lust auf einen souveränen 05-Sieg ohne großes Zittern.

Nach ihrem 4:3-Krimi-Sieg am vergangenen Samstag feierte die Bezirksliga-Mannschaft von Emsdetten 05 abends auf dem Trachtenfest. Dort traf Trainer Daniel Apke zufällig einen Spieler vom BSV Roxel. Der erklärte ihm, warum sich das abgeschlagene Schlusslicht bei der überraschend knappen 0:2-Niederlage vor einigen Wochen in Emsdetten mit Haut und Haaren gewehrt hat. 05 habe einen akkurat geschnittenen Rasen, eine Anzeigetafel, viele Zuschauer, die Spieler tragen ihre Namen auf dem Trikot, das in der Regel weiß ist. „Deswegen heißt es oft, da kommt das weiße Ballett“, so Apke. Kurzum: „Uns zu ärgern, macht den anderen besonders viel Spaß.“

Mit entsprechender Gegenwehr rechnet er auch jetzt Sonntag auswärts bei SG Telgte wieder. Zumal der Tabellen-Vorletzte mittlerweile in Fahrt gekommen ist. Nach sechs Spieltagen noch punktlos, folgten danach immerhin zwei Erfolge in Riesenbeck (4:2) und gegen Roxel (8:1). Bei letzterem Sieg machte David Heidkamp alleine sieben Buden. SIEBEN! Insgesamt hat er elf auf dem Konto, führt die Torjägerliste der Liga gemeinsam mit Germania Horstmars Marcel Exner an.

Das fordert Apke von seinem Team

Dass sich 05 allmählich zur Drama-Queen entwickelt (zuletzt zwei Last-Minute-Heimsiege gegen Büren und Borghorst, dazwischen die 1:4-Pleite in Greven), gefällt Apke überhaupt nicht. „Es zeichnet keine Spitzenmannschaft aus, ständig Spiele auf Messers Schneide zu haben. Wenn wir uns nicht zusammenreißen, werden wir am Ende des Tages nicht mehr ganz oben stehen.“ Was der aktuelle Tabellenzweite (punktgleich mit Spitzenreiter Münster 08) im Vergleich zu den jüngsten Auftritten dringend verbessern müsse: „Zielstrebiger in der Box sein. Schneller den Abschluss suchen, und sei es mit der Pike oder dem Knie. Es muss nicht immer schön aussehen.“

Wie geht‘s eigentlich Apkes Nerven nach dem Borghorst-Schocker? „Wieder gut. Hat aber länger gedauert als üblich“, antwortet der 05-Coach. „Das Spiel war ein bisschen magisch, gehört zu den Top-5, die ich als Trainer erlebt habe. Elfmeter für Borghorst, hoher Rückstand für uns, zwei Trainer, die am Rand euphorisiert durchdrehen, Gelb-Rot für mich, Rot für Luca Tillmann, in Unterzahl in der Nachspielzeit unser 4:3-Siegtreffer – das Spiel hatte alles, was es so lohnenswert macht, zum Amateurfußball zu gehen.“

Für seine Notbremse kassierte Tillmann zwei Spiele Sperre. Einige seiner Mitspieler plagen Wehwehchen, doch bestenfalls ist der 05-Kader ansonsten komplett.

von Marius Holthaus

Foto: Thomas Strack

Mit freundlicher Genehmigung der Emsdettener Volkszeitung

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