Tabellenführung ist futsch

07 Okt

SC Greven 09 - SpVg Emsdetten 4:1

Tabellenführung ist futsch

Fußball: Erschreckend schwache erste Halbzeit der 05er / Derbe 1:4-Klatsche in Greven

Henrik Möllers (links) und Marco Kötter (rechts) gehörten am Sonntag zu den besseren 05ern bei der ersten Saisonniederlage der Dettener, dem 1:4 bei Greven 09.

Jetzt ist es passiert: Nach acht Siegen in Folge in der Bezirksliga hat es Emsdetten 05 erwischt. Ganz derbe sogar: Mit 1:4 Toren unterlagen die Dettener am Sonntag im Nachbarschafts-Derby vor 350 Zuschauern als Gast des SC Greven 09. Dabei hatten gut 100 Dettener Fans den Weg nach Greven gefunden, sie alle waren nach 45 Minuten ganz bitter enttäuscht.

Von einer 05-Mannschaft, die eine Halbzeit nicht einen Grund erkennen ließ, warum man als Tabellenführer angereist war. Zwar war es zunächst zehn Minuten lang ein offener Schlagabtausch mit beiderseits offenem Visier, doch nur Greven war bei seinen Offensivaktionen auf Absicherung bedacht. Bei 05 fehlte der Blick nach hinten völlig. Die Dettener agierten fast nur mit langen Bällen in die Spitze, sehr ideenreich war das nicht. Und nach den abgewehrten Bällen stand 05 offen wie ein Scheunentor. Das 1:0 erzielte Greven nach einem Angriff über die völlig offene rechte 05-Abwehrseite, beim 2:0 war die linke 05-Defensiv-Seite nicht zu sehen.

Greven hatte keine Mühe zur 2:0-Führung. Denn auch Keeper Niklas Kock hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Beim 1:0 durch den Schlenzer von Mats Bitter hatte Kock die Finger zwar noch dran, doch die Kugel landete im langen Eck. Beim 2:0 hätte man sich ein deutlich energischeres Eingreifen des Keepers gewünscht, als der Ball in der Luft war. Da reagierte Torschütze Mats Bitter effektiver…

Natürlich wäre es aus 05-Sicht anders gelaufen, hätten die beiden guten Abschlüsse von Henrik Möllers in der Anfangsphase zum Erfolg geführt. Einmal rettete 09-Keeper Mais mit Glanzparade, dann war es 09-Abwehrspieler Sackarndt, der mit einer Grätsche den Einschlag verhinderte. Als auch der Kopfball des sehr agilen Marco Kötter von Keeper Mais abgewehrt wurde, war der 0:2-Pausenstand aus 05-Sicht perfekt. Wobei anzumerken ist, dass Greven in der Schlussphase der 1. Hälfte dem dritten Treffer näher war als 05 dem Anschluss-Tor.

Ganz anders kam 05 aus der Kabine, endlich mit Mut und Entschlossenheit. Der Knaller von Jan Walbaum zischte am Pfosten vorbei, beim Abschluss von Henrik Möllers aus gut 30 Metern flog Keeper Mais sehenswert durch den ganzen Strafraum und hielt. Im Gegenzug hatte der eingewechselte Patrick Fechtel plötzlich ab der Mittellinie freie Bahn und fragte 05-Keeper Kock, wohin er den Ball jetzt denn haben wollte – 3:0 für Greven 09.

Doch die 05er zeigten Moral, machten energisch weiter und wurden durch das 3:1 von Kapitän Marius Klöpper belohnt. Und es hätte für 05 noch besser kommen können. Bei einem indirekten Freistoß von Niklaas Hough ton tanzte der Ball bei Nachschüssen mehrfach auf der Linie, ging aber nicht rein.

Bei der tollen Direktabnahme von Marius Schomaker sahen selbst die 09-Fans die Kugel schon in den Maschen, da fehlten Millimeter. Auf der Gegenseite vergab Fechtel aus drei Metern die Großchance zum 4:1, doch in der Nachspielzeit besorgte Raik Engelke den 4:1-Endstand. Zudem mussten noch Merlin Heinz und Marco Kötter verletzt den Platz verlassen. Wahrlich kein guter Tag für Emsdetten 05.

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Trainerstimme:

05-Trainer Daniel Apke war sichtlich angefressen nach der derben 1:4-Klatsche seiner Jungs, mehr aber noch von den üblen Beleidigungen, die ihm von der Grevener Bank zugerufen worden waren: „Wir haben hier ein Match mit Anstand verloren, Greven hat aber nicht mit Anstand gewonnen“, so seine erste Reaktion. Zu den 90 Minuten sagte er: „In der 1. Halbzeit haben wir nur mit langen Bällen gespielt, das war so nicht besprochen, war aber ein Zeichen der Verunsicherung, die seit Wochen in meiner Mannschaft spürbar ist. Die ersten beiden Treffer haben wir dem Gegner quasi geschenkt, weil uns jede Absicherung fehlte. Nach dem Wechsel war es besser, doch es hat nicht gereicht. Es geht weiter, auch nach der ersten Niederlage.“

von Ferdi Recker

Foto: Thomas Strack

Mit freundlicher Genehmigung der Emsdettener Volkszeitung

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