25 Dez
1. Mannschaft
05-Trainer Apke: „Das hat mich verblüfft“
Hinrunden-Fazit des Bezirksliga-Spitzenreiters
05-Coach Daniel Apke (rechts vorne) zeigt sich im Hinrunden-Fazit auch selbstkritisch.
Im Hinrunden-Fazit spricht Daniel Apke, Trainer des Bezirksliga-Spitzenreiters Emsdetten 05, über Krimi-Spiele, verblüffende Momente und Ärger über sich selbst.
- Drei 4:0-Siege zu Saisonbeginn: „Top Start“, blickt Apke auf die makellose Auftaktserie gegen Albachten, Tecklenburg und Wolbeck zurück.
- 13 Siege nach 16 Spielen: „Spricht für sich“, sagt der Coach über die Erfolgsbilanz. „Als Trainer ist man ja nie ganz zufrieden, gerade ich nicht. Aber da muss ich mich mal wieder einnorden, viel besser geht‘s ja nicht.“
- Der irre 4:3-Heimsieg gegen Borghorst: „Der übliche Wahnsinn, den wir auch noch in zwei, drei anderen Spielen hatten“, sagt Apke und nimmt damit Bezug auf weitere Last-Minute-Siege wie gegen Büren (3:2) und Nordwalde (4:3). Den Vogel schoss aber die Borghorst-Partie ab. Denkt er an den Krimi zurück, so Apke, „gefriert mir heute noch das Blut in den Adern. Etwa wie Luca Tillmann mit seiner Notbremse in der Nachspielzeit verhindert hat, dass Borghorsts Lyon Meyering alleine auf unser Tor zuläuft. Luca hat sich da auf Kosten einer Zwei-Spiele-Sperre in den Dienst der Mannschaft gestellt“. Praktisch im Gegenzug und in Unterzahl erzielte damals Jonas Schomaker Sekunden vorm Ende das 4:3-Siegtor. Apke: „Wenn sowas gelingt, steht man zurecht oben.“ Die späten Siege seien ein Beleg „für unsere Physis und unsere Mentalität. Und auch für unsere Kader-Tiefe, wir können immer neuen Push von der Bank bringen.“
- Die 1:4-Klatsche in Greven: „Darf man mal haben“, sagt Apke über den herben Ausrutscher. 05 setzt auf gepflegtes Kurzpassspiel, manchmal übertreibt es sein Team damit sogar, sagt der Coach. Und wundert sich noch heute, warum die Truppe in Greven plötzlich einen langen Ball nach dem anderen schlug. „Kuriose Geschichte.“
- Welcher Spieler hat Apke verblüfft? Der 05-Trainer will eigentlich niemanden hervorheben. Beim Sinnieren kommt er aber unter anderem auf Jonas Schomaker zu sprechen. Der 14-Tore-Mann habe sich im Sturm an seinem Lehrmeister Niklaas Houghton (5 Treffer) vorbeigeschoben. Apke: „Wie Jonas in Telgte nach seiner Einwechslung innerhalb kürzester Zeit drei Tore gemacht hat, das hat mich wirklich verblüfft.“ Der an dem Tag torlose Houghton hatte bei dem 5:0-Sieg in der 58. Minute für Schomaker Platz machen müssen, hatte andererseits aber bis dahin Telgtes Abwehr ordentlich beackert. Apke: „Es geht nicht nur um Tore. Nicki wird in der Rückrunde noch enorm wichtig sein. Die beiden werden sich gegenseitig zu maximalen Leistungen pushen.“
- Welcher Spieler hat Apke verärgert? „Mich verärgern immer mal wieder Spieler. Das ist normal. Ohne Reibereien keine Entwicklung. Am meisten habe ich mich aber über mich selbst geärgert.“ Apke spielt damit auf seine ewigen Scharmützel mit den Schiris an. Zuletzt bei der 0:1-Pleite in Albachten sah er wegen Meckerns sogar glatt Rot und wurde für ein Spiel gesperrt. Apke selbstkritisch: „In der Bezirksliga kann ich keine Profi-Schiedsrichter erwarten. Ab und zu sollte ich mal tiefer durchatmen und mich weniger auf die Schiris fokussieren. Ich bin halt eine Emotions-Bestie, sollte meine Emotionen aber einen Ticken mehr im Griff haben.“
- Interne Strafen für Undiszipliniertheiten: „Ich gehe nicht als bestes Beispiel voran“, weiß Apke. „300 bis 500 Euro“ habe er in dieser Saison schon in die Mannschaftskasse einzahlen müssen – und sei damit einsamer Spitzenreiter, vor allem wegen der vielen kassierten Karten. „Ich zahle aber auch für jeden Sieg was ein. So wie die Mannschaft für jede Niederlage.“
- Was soll in Sachen Aufstieg noch schiefgehen? 05 führt die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung an und hat sich im Winter noch mit Offensivmann Omar Guetat von Westfalenligist SV Mesum verstärkt (siehe Artikel unten). Apke: „Was noch schiefgehen soll? Wenn irgendjemand bei uns meint, es in der Rückrunde nicht so angehen zu müssen, wie wir es angehen müssen. Jeder einzelne muss zwei, drei Prozent mehr in die Waagschale werfen als in den letzten Wochen. Ab dem erstem Training wird wieder volle Power angesagt sein.“
von Marius Holthaus
Foto: Thomas Strack
Mit freundlicher Genehmigung der Emsdettener Volkszeitung
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