Für diese Prognose mit Blick auf den Bezirksligisten Emsdetten 05 wäre man bei der Weihnachtsfeier müde belächelt worden: Das Team von Trainer Daniel Apke steht nach 23 von insgesamt 32 Saisonspielen auf Rang drei der Tabelle!
Konkurrent SC Münster 08 ließ beim 2:2-Remis einen Punkt bei Neuenkirchen II, SV Burgsteinfurt war spielfrei, also nutzte 05 den Moment und sprang mit dem sicherlich etwas glücklichen 2:1-Heimsieg über Grün-Weiß Gelmer rauf in den Kreis des Spitzentrios.
Was man von dieser aktuellen Position letztlich halten darf, lässt sich nach dem Gastspiel am kommenden Sonntag beim Primus Bor. Münster sicher besser beantworten.
Schlechter und tiefer Platz hin und her: Die 05er fanden lange Zeit nicht zu der Leistung, die noch vor einer Woche beim Erfolg als Gast des SC Münster 08 abgerufen wurde. Natürlich spielte das tiefe Geläuf eine Rolle, der nach der frühen Führung recht defensiv agierende Gast aus Gelmer warf alles in die Waagschale.
Dennoch wird auch 05-Trainer Daniel Apke gesehen haben, dass es bei seinen Jungs nicht so rund lief wie erhofft. Aber der Coach stellte sich vor sein Team und lobte gern die Tugenden, die nach der Pause zur Wende führten.
Mit einem „Tor des Monats“ glich Tim Merker zum 1:1 aus. Das 2:1-Siegtor köpfte Jonas Schomaker. „Wer ist das denn?“, fragten viele 05-Fans kurz vor der Pause, als sich der etwas schmächtig wirkende Schomaker das Trikot mit der Nummer 12 überstreifte und sich startklar machte.
Die treuen 05-Fans, die jedes Spiel sehen, klärten lächelnd auf: „Das ist Jonas, unser Torjäger aus der 3. Mannschaft. Jonas Schomaker hatte in der Saison 2021/22 in der C-Liga alles in Grund und Boden geschossen, lag gar in der vom DFB-geführten Torjägerliste lange Zeit mit im Spitzenbereich. So ist das also …
Jonas Schomaker gab mit dem 05-Team nach der Pause direkt Vollgas und belohnte sich und seine Kollegen mit seinem Kopfballtreffer zum 2:1. Auftrag bestens erfüllt, Jonas.
Ob der 05-III-Torjäger weitere Chancen erhalten wird – abwarten. Mutter Schomaker zitterte die letzten Minuten der Partie vor der Stadiongaststätte mit: „Mein Gott, war der Junge nervös ...“
Zurück im 05-Team waren am Sonntag die beiden Offensivkräfte Patrick Rockhoff und Janes Böggemann, beide standen direkt in der Start-Elf, konnten aber nicht die erhofften Akzente setzen. Nicht dabei hingegen war Abwehrchef Jannis Meyer – und das war schon spürbar. Ohne den „langen“ Meyer fehlte die defensive Stabilität, zumal Kollege Frederic Böhmer gesundheitlich nicht ganz auf dem Damm war.
Nur gut, dass Gelmer vor der Pause gute Chancen liegen ließ, die eigentlich hätten reichen müssten, um jeden Bezirksliga-Gegner in der restlichen Spielzeit im Schach zu halten. 2:1 gewonnen – in Köln würde man danach sagen: Es ist noch einmal gut gegangen …