05: 4:1-Sieg ist eigentlich zu wenig

31 Mär

SpVg Emsdetten - TuS Germania Horstmar 4:1

05: 4:1-Sieg ist eigentlich zu wenig

Bezirksliga-Primus schlägt Horstmar

Trotz hoher Führung trafen der eingewechselte Tim Befus (l.), hier gegen Horstmars Kevin Behn, und 05 bis zum Abpfiff auf viel Gegenwehr. 

Das war meisterhaft – zumindest eine Halbzeit lang. Mit 4:1 (4:0) gewann Bezirksliga-Spitzenreiter Emsdetten 05 am Sonntag gegen Kellerkind Germania Horstmar, fegte vor allem vor der Pause über die Gäste hinweg.

„Die Vorgabe lautete, das Herz auf dem Platz und den Ball laufen zu lassen. Das haben die Jungs definitiv getan“, lobte 05-Trainer Daniel Apke. Jedoch verpasste es seine Elf in Durchgang zwei, mehr fürs Torverhältnis, das in der Endabrechnung noch wichtig werden kann, zu tun. Die Möglichkeiten waren da, jedoch ließ 05 selbst dickste Chancen liegen, holte den Ball gefühlt selbst aus dem Tor. „Das ist schade“, so Apke, „die Mannschaft hätte einen Schlussapplaus von der Tribüne verdient gehabt, der blieb wohl aufgrund der zweiten Halbzeit aus.“

Denn die ging überraschend mit 1:0 an den Außenseiter. „So doof es klingt, aber das können wir positiv aus der Partie mitnehmen“, sagte Germanias Spielertrainer Niklas Melzer über den Teilerfolg. Er selbst sorgte in der 84. Minute dafür, als Marcel Exner einen Freistoß aus dem Mittelfeld hoch in den 05-Strafraum schlug, Keeper Janis Over verschätzte sich völlig, Melzer köpfte ins leere Tor zum 4:1-Endstand.

Das änderte nichts am hochverdienten Sieg der Hausherren. Vom Anpfiff weg brannten sie auf ihrem fein bespielbaren Kunstrasen ein Feuerwerk ab, die Entschlossenheit war greifbar. In der 15. Minute brandete bei den Fans der – verfrühte – erste Torjubel auf: Nach Querpass von Marius Schomaker musste Niklaas Houghton den Ball nur noch ins leere Tor schieben – Pfosten! Irre. Es war nicht der einzige Hochkaräter, den Houghton liegen ließ.

Kurz darauf war das Bollwerk der defensiv gut arbeitenden Horstmarer aber fällig. Bei eigener Ecke verloren sie an der 05-Box den Ball, sofort walzte der Gegenzug auf ihren Kasten zu, am Ende legte Houghton ab für Engin Demirdag, der flach zum 1:0 einschoss (22.). „Darf uns nicht passieren, dass wir hier in einen Konter laufen“, ärgerte sich Melzer.

Spielfreudige Nullfünfer konnte jetzt nichts mehr stoppen. Nach einer Kombination über Asdren Haliti, Demirdag und Houghton jagte Marius Schomaker nur eine Minute später den Ball flach zum 2:0 ins Netz (23.). Dann ließ Demirdag mit einem Haken Domenik Puschmann stehen und erhöhte trocken auf 3:0 (30.), ehe Haliti nach Foul von Kevin Behn an Omar Guetat per Elfer das 4:0 besorgte (35.).

Auch die Horstmarer meldeten sich offensiv ab und zu an. Ihren ersten gefährlichen Abschluss hatten sie aber erst in der 66. Minute, als Ruben Kosakowski nach Fehler von Janes Böggemann frei durch war, jedoch über den Kasten schoss. Chancen dieses Kalibers verballerten auf der anderen Seite auch der eingewechselte Jonas Schomaker und Co. mehrfach, 05 wirkte jetzt auch oft verspielt und umständlich.

So verlor der Favorit die zweite Halbzeit, siegte aber dennoch deutlich.

Die Trainerstimmen:

• „Wir haben absolut verdient gewonnen, hatten deutlich mehr Ballbesitz“, fasste 05-Trainer Daniel Apke zusammen. Sein Team habe „guten Fußball gespielt“, Horstmars Abwehr sei dem Druck irgendwann nicht mehr gewachsen gewesen. Apke lobte die Gäste aber dafür, dass sie bis zum Ende dagegenhielten, dabei auf dem Platz „strukturiert und fair“ auftraten. „Den Ehrentreffer haben sie sich verdient.“
• Horstmars Spielertrainer Niklas Melzer: „Bis zum 1:0 haben wir unseren Matchplan gut umgesetzt, haben hinten wenig zugelassen. Dann liegen wir nach einem Doppelschlag 0:2 hinten, da stehst du dann doof da mit deiner Defensivtaktik. In der 1. Halbzeit waren wir klar unterlegen. Nach der Pause haben wir den Kopf aber oben behalten. Es ist zu einer unserer Stärken geworden, dass wir nie aufgeben.“

von Marius Holthaus

Foto: Thomas Strack

Mit freundlicher Genehmigung der Emsdettener Volkszeitung

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